Europa­­parla­ment stimmt mit großer Mehr­­heit­ für euro­päische Kinder­­haupt­­stadt

EU-Kommission erhält Auf­trag, euro­päisches Friedens­projekt um­zu­setzen

Straßburg/Hamburg, 14. März 2024

Das Europaparlament hat sich mit überwältigender Mehrheit für die Einrichtung einer europäischen Kinderhauptstadt ausgesprochen. Am Donnerstag stimmten die Fraktionen von EVP, Sozialdemokraten, Liberalen, Grünen und Linken für eine entsprechende Resolution. In dem gemeinsamen Antrag fordern die Abgeordneten die europäische Kommission auf, das europäische Friedensprojekt ins Leben zu rufen.

Dem Parlament geht es dabei unter anderem darum, dass die Kinderhauptstädte Europas eine „verantwortungsvolle Kinderpolitik bieten sollten, an der Kinder beteiligt sind und in der ihre Perspektiven Vorrang haben“. Das Projekt solle etwa die Aufgabe haben, die Kinder in den EU-Mitgliedstaaten einander näher zu bringen und zu einem besseren Verständnis untereinander beizutragen. Die Kinder sollten zudem die „Möglichkeit haben, sich regelmäßig zu treffen, sich kennenzulernen und ein besseres Verständnis füreinander zu entwickeln und so an der Gestaltung der Zukunft des europäischen Projekts mitzuwirken“.

Mit dem Votum beauftragt das EU-Parlament seine Präsidentin Roberta Metsola, diese Entschließung dem Europäischen Rat und der EU-Kommission, den EU-Mitgliedstaaten und der Vizepräsidentin der Kommission Dubravka Šuica zu übermitteln.

Die gemeinsame europäische Resolution geht zurück auf eine Initiative des „Fördervereins europäische Kinderhauptstadt“ (www.childrens-capital.eu). „Dieses überparteiliche Votum der europäischen Parlamentarier für die Einführung einer jährlichen Kinderhauptstadt zeigt eindrucksvoll, dass Europa seine Kinder ernst nehmen, sie einmal im Jahr in den Mittelpunkt stellen und ihnen damit eine laute Stimme geben will“, sagt Jan Haarmeyer, Gründer und Vorsitzender des Fördervereins. „Denn nur so können wir erfahren, was die Kinder für Wünsche und Sorgen, für Hoffnungen und Ängste haben. Eine europäische Kinderhauptstadt wird zudem jedes Jahr die UN-Kinderrechtskonvention in den Fokus rücken und ist gleichzeitig ein großartiges Demokratie- und Friedensprojekt, weil es schon den Kindern einen sehr lebendigen Eindruck von der Vielfalt Europas und einem rücksichtsvollen Miteinander vermitteln kann.“

Ziel des Vereines ist es, dass jedes Jahr eine europäische Stadt oder Region aus Bewerbern ausgewählt und dann zum Gastgeber für die Jugend Europas wird. So sollen die Kinder in den Mittelpunkt Europas und die „Idee Europa“ in den Mittelpunkt der Wahrnehmung der Kinder rücken. Auf diese Weise soll ein starkes, friedliches, solidarisches und tolerantes Europa gefördert werden mit Kindern als aktive Bindeglieder zwischen den Völkern und als künftige Akteure in Europa. Eine Kinderhauptstadt werde auch die Bewerber-Städte in die Pflicht nehmen, die Kinder zu beteiligen, so Jan Haarmeyer. Sie werde außerdem eine neue große Bühne für alle Menschen und Institutionen in Europa sein, die sich bisher schon für Kinder stark machen.

Die Resolution auf den Weg gebracht haben maßgeblich die EU-Abgeordneten Gabriele Bischoff und Sabine Verheyen. Vorausgegangen war bereits ein offener Brief mit einer entsprechenden Forderung, der von nahezu 50 Abgeordneten, darunter EVP-Fraktionschef Manfred Weber und Parlamentsvizepräsidentin Katarina Barley, unterschrieben wurde.

Der „Förderverein europäische Kinderhauptstadt“ ist 2020 in Hamburg gegründet worden. Unterstützt wird der Verein von der Hamburger Ehrenbürgerin und Kinderbuchautorin Kirsten Boie sowie von dem Musiker und Komponisten Rolf Zuckowski.

Weitere Informationen:
Jan Haarmeyer
+49 176 – 2160 4881
jan.haarmeyer@childrens-capital.eu
www.childrens-capital.eu.